Was macht man eigentlich als HauswirtschafterIn? Wo kann ich arbeiten? Und lohnt sich die Ausbildung? Welche 10 Gründe (und noch viele mehr) gibt es, in die Hauswirtschaft zu kommen?
Diese und mehr Fragen möchte ich in diesem Beitrag beantworten und einen Einblick in den Beruf als HauswirtschafterIn geben.
Als HauswirtschafterIn bekomme ich häufig Fragen wie „Ist das nicht einfach putzen und kochen?“ oder „Braucht man für sowas eine Ausbildung?“ gestellt.
Fragen, die mich zugegebenermaßen früher sehr geärgert haben, so bekommt man den Eindruck, der Beruf wird in der Gesellschaft nicht wirklich anerkannt. Auch denken viele, dass es für solche „Hausarbeiten“ doch nicht nötig ist, drei Jahre eine Ausbildung zu absolvieren, das kann man doch so.
Inzwischen weiß ich, dass viele Menschen den Beruf und die Ausbildung schlichtweg nicht kennen oder falsch informiert sind. Deshalb schreibe ich auch diesen Blog. Ich möchte Klischees aus der Welt schaffen und zeigen, wie wertvoll und wichtig dieser Beruf ist.
Als ich nach meinem Abitur überlegt habe, wie ich mich beruflich entwickeln will, bin ich durch Umwege auf die Hauswirtschaft gekommen. Ich selbst kannte zu dieser Zeit die Ausbildung nicht und wusste nur, dass ich gerne mit Menschen arbeite und liebend gerne koche und backe. Meine Mutter hat mich letzten Endes auf diesen Beruf gebracht, den ich ertsmal googlen musste. Nach mehreren Beschreibungen im Internet habe ich mir gedacht, wieso nicht. Ich habe mich auf die Suche nach Ausbildungsplätzen begeben und einen gefunden. Es wäre wünschenswert, durch Artikel wie diesen den jungen Menschen mehr Einblicke in die Hauswirtschaft geben zu können, damit sie erfahren, dass sich dieser Beruf wirklich lohnt.
Ich denke auch gerade in Corona Zeiten wird noch einmal deutlicher, dass viele Einrichtungen ohne die Hauswirtschaft nicht laufen. Viele Menschen arbeiten im Homeoffice, das geht in der Hauswirtschaft nicht (außer man arbeitet in der Leitung).
Und trotzdem fällt vielen Menschen dieser Beruf im Alltag nicht auf. Aber warum ist das so?
Im Seniorenheim weiß man, dass Pflegefachkräfte arbeiten. Es gibt eine Verwaltungsabteilung mit Leitung, einen Hausmeister und die Küche. Vielleicht noch Ergotherapeuten und Sozialarbeiter, aber eine HauswirtschafterIn? Ein toller Aspekt ist die Vielseitigkeit in der Hauswirtschaft. Sie kann in der Leitung, z.B. als hauswirtschaftliche Betriebsleitung oder Bereichsleitung arbeiten. In der Küche steht nicht unbedingt ein Koch, auch hier kann die Küche komplett von der Hauswirtschaft übernommen sein. Kleinere Reparaturen können über die Hauswirtschaft gehen, ebenso wie die Textilreinigung, wenn die Wäsche nicht outgesourct wird. Und es geht noch weiter. Wer kümmert sich um die Dekoration im Haus? Wer deckt den Frühstückstisch und kümmert sich darum, dass Frau Maier ein sauberes Zimmer hat?
All das gehört zur Hauswirtschaft. Und je nachdem in welchen Betrieb man geht, kann man sich entweder z.B. auf den Bereich Reinigung spezialisieren und ergänzend eine Fortbildung zur Hygienebeauftragten absolvieren oder die Küche leiten. Man kann aber genauso in allen Tätigkeitsfeldern der Hauswirtschaft sein und als Allrounder sich um die täglichen Dinge im Haus kümmern.
Dein Tätigkeitsbereich ist davon abhängig, wo du arbeitest. Es gibt unzählige Bereiche, wo ich als HauswirtschafterIn auf Jobsuche gehen kann: Seniorenheime, ambulanter Dienst, Privathaushalte, Kinderheime, Schulen, Handwerkskammern, Hotels, Wäschereien, Seminarhäuser, Bauernhöfe usw.
Wie du siehst, ein Grund mehr, in die Hauswirtschaft zu kommen! Ganz unten habe ich Dir 10 Gründe, in die Hauswirtschaft zu kommen aufgelistet.
Auch in der Hauswirtschaft kann ich die Karriereleiter aufsteigen
Und wenn man denkt, nach drei Jahren Ausbildung ist dann Schluss und man bleibt immer ein einfacher Mitarbeiter, das ist falsch. Ich kann Berufsschullehrer werden, mich zur hauswirtschaftlichen Betriebsleitung fortbilden lassen, oder als Meister neue Azubis anlernen. Auch hier ist die Hauswirtschaft breit gefächert und man kann einige Stufen die Karriereleiter hoch steigen.
Wenn Du viel Geld verdienen willst, muss ich aber leider sagen, dass hier genauso wie in den Pflegeberufen noch ein großes Problem besteht. Es kommt aber auch sehr darauf an, wo man arbeitet, ob es ein Privathaushalt ist oder man im öffentlichen Dienst ist. Je nachdem wo Du arbeitest, hast Du mehr oder weniger Spielraum bei den Gehaltsverhandlungen. Und auch wenn man Bedenken hat, dass man in Schichten und am Wochenende arbeiten muss. Ja das gibt es oft, aber auch das zählt nicht als Argument, sich gegen diesen Beruf zu entscheiden. Denn auch hier kann ich nur sagen, wenn Dich das stört, Du findest immer einen Job als HauswirtschafterIn auch ohne Wochenend- und Schichtarbeit. Man musss manchmal nur etwas suchen.
Mein Wunsch
Mein Wunsch ist es, dass die Hauswirtschaft wieder mehr Präsenz bekommt, auch in den sozialen Netzwerken. Denn dieser Job hat definitiv Zukunft. Unternehmen benötigen immer HauswirtschafterInnen, wenn sie Menschen betreuen. Viele ältere Menschen warten auf einen Platz im Seniorenheim und es werden mehr. Und auch hier ist die Hauswirtschaft ein großer Teil, der sich um die Senioren kümmert.
Und weißt Du, was noch genial ist? Viele Tipps und Tricks, die Du in der Ausbildung beigebracht bekommst, kannst Du auch privat nutzen. Ich ziehe auch privat die Vorzüge aus meinem Wissen und kann so meinen eigenen Haushalt super einfach und ordentlich managen.
Abschließend möchte ich auf all die Instagramaccounts verweisen, die Themen rund um die Hauswirtschaft behandeln. Klicke unten auf meinen Post und schau Dir an, wem ich folge. Dort findest Du einige solcher Kanäle. Es lohnt sich, um mal wirklich echte Eindrücke zu bekommen, was so in der Hauswirtschaft passiert.
Und falls Du nun noch überlegst, ob die Ausbildung wirklich das richtige für Dich ist, möchte ich hier nochmal zusammengefasst 10 Gründe dafür nennen. Ich werde keine Pro Contra Auflistung machen, denn Contra Argumente kennt jeder für sich. Was viele allerdings nicht kennen, sind die vielen positiven Aspekte dieses Berufs. Und die möchte ich darstellen.
10 Gründe für die Hauswirtschaft
- Systemrelevanter Beruf
- sehr vielseitig
- gute Weiterbildungsmöglichkeiten
- auch ein Quereinstieg ist möglich
- als HauswirtschafterIn in der Leitung
- Kenntnisse und Fertigkeiten kann man auch privat nutzen
- Beruf mit Zukunft
- viele verschiedene Unternehmen, wo die Hauswirtschaft gebraucht wird
- sozialer Beruf, man kann Menschen direkt helfen/sie unterstützen
- viele Jobangebote
Hier kannst Du Dir zusätzliche Anregungen holen:
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Fallen Dir noch mehr als diese 10 Gründe, in die Hauswirtschaft zu kommen, ein? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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Noch mehr rund um die Hauswirtschaft:
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Hallo Rosana,
ich bin bei meiner Recherche zu einer Ausarbeitung über deinen Blog gestolpert. Ich besuche gerade den Vorbereitungskurs zur Meisterprüfung in der Hauswirtschaft und finde es klasse wie du dich engagierst:)
Leider hat die Hauswirtschaft ja einen sehr schlechten Ruf (was man an den Azubi-Zahlen deutlich merkt) und es wird viel zu wenig Werbung gemacht. Du machst mit deinem Blog gute Arbeit dem entgegenzusteuern!
Ich werde öfter rein schauen:)
Liebe Grüße
Hallo Lisa,
vielen lieben Dank für Dein tolles Feedback! Ich freue mich, dass Dir mein Blog gefällt und ich etwas bewirken kann!
Genau das ist auch meine Absicht, mehr Menschen diesen tollen Beruf, der viel zu sehr unterschätzt wird, näher zu bringen.
Bei meiner Ausbildereignungsprüfung war es genauso, es waren nur sehr wenige Azubis da, und das obwohl der Beruf so unglaublich wichtig ist.
Ich drücke Dir für Deinen Meisterabschluss ganz fest die Daumen!
Liebe Grüße
Rosanna