Karriere machen in der Hauswirtschaft, ist das überhaupt möglich? Wie sehen die Aufstiegschancen aus und welche Möglichkeiten zur Fortbildung habe ich? Auf diese Fragen möchte ich in diesem Beitrag eingehen. Erfahre hier, wie Du die Karriereleiter in der Hauswirtschaft erklimmen kannst!
Die dreijährige duale Ausbildung in der Hauswirtschaft ist geschafft, aber wie geht es nun weiter? Zugegeben, das Einstiegsgehalt ist nicht besonders hoch, ein Grund mehr sich fortzubilden. Vorallem aber kannst Du mit einer Fortbildung oder einem Fernkurs Dein Wissen vertiefen und spezialisieren. Mit diesen Qualifikationen kannst Du eines Tages z.B. in einem Seniorenheim die komplette Hauswirtschaftsleitung übernehmen. Du kümmerst Dich um das Personal, koordinierst und betreust es. Stellst neue Mitarbeiter ein und führst Personalgespräche. Du trägst viel Verantwortung, wirst aber auch entsprechend besser entlohnt.
Vielleicht willst Du aber näher an der Praxis bleiben und junge Menschen in der Hauswirtschaft ausbilden. Dann wäre der Meister die perfekte Wahl für Dich!
Die folgenden Fortbildungen können gemacht werden, sobald man die duale Ausbildung zur Hauswirtschafterin abgeschlossen hat. Bei manchen Fortbildungen kann man jedoch auch über mehrjährige Berufserfahrung (meist 5-10 Jahre) im hauswirtschaftlichen Bereich eine solche Fortbildung absolvieren.
Geprüfte Fachhauswirtschafterin
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Voraussetzung zur Teilnahme: mind. 2 Jahre Berufspraxis
Die geprüfte Fachhauswirtschafterin kümmert sich um die Versorgung und Betreuung von Behinderten und/oder älteren Menschen entweder in stationären oder ambulanten Einrichtungen. Sie helfen dabei, den Alltag der zu Betreuenden zu bewältigen und geben ihnen hierbei Hilfestellung. Auch spielt die Motivation durch die Fachkraft eine große Rolle, sie unterstützt wo nötig aber fördert nach Möglichkeit die Selbstständigkeit der zu betreuenden Person. Die Grundpflege wird hier bei Bedarf auch durch die Fachhauswirtschafterin durchgeführt.
Standorte: Heilbronn
Meisterin der Hauswirtschaft
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Voraussetzung zur Teilnahme: mind. 3 Jahre Berufspraxis
Als Meisterin in der Hauswirtschaft übernimmst Du Leitungsaufgaben, z.B. in einem Seniorenheim die Abteilungsleitung. Außerdem bildest Du die Azubis aus und betreust diese.
Standorte: Dorsten Hagen Biberach Minden-Lübbecke Kupferzell
Staatlich geprüfte Wirtschafterin für Hauswirtschaft
Voraussetzung zur Teilnahme: mind. 1 Jahr Berufspraxis
Der Abschluss zum staatlich geprüften Wirtschafter kann als Vorbereitung zum Meister dienen. Hierbei geht es je nach Angebot um die städtische oder ländliche Führung eines Unternehmerhaushaltes. Auch die Anleitung von Hilfskräften und Themen wie Steuern und Buchführung spielen bei dieser Fortbildung eine Rolle.
Standorte: Celle Kupferzell Osnabrück
Staatlich geprüfte Technikerin für Hauswirtschaft und Ernährung
Voraussetzung zur Teilnahme: mind. 2 Jahr Berufspraxis
Hierbei geht es um die eigenständige Leitung des hauswirtschaftlichen Bereiches in größeren Betrieben. Auch nimmt man eine beratende Tätigkeit ein. Außerdem ist man danach in der Lage, selbstständig in der Direktvermarktung zu arbeiten.
Standorte: Kaufbeuren
Staatlich geprüfte hauswirtschaftliche Betriebsleiterin (HBL)
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Voraussetzung zur Teilnahme: mind. 1 Jahr Berufspraxis
Bei der hauswirtschaftlichen Betriebsleitung geht es darum, dass man nach bestandener Fortbildung den gesamten hauswirtschaftlichen Bereich eines Unternehmens leiten und koordinieren kann. Die HBL kümmert sich auch um die Beaufsichtigung des Personals und nimmt beratende Tätigkeiten ein. Während der Fortbildung kannst Du darüber hinaus die Prüfung zur Ausbildereignung ablegen.
Standorte: Celle Ritterplan Kupferzell Osnabrück Freiberg-Zug Linz am Rhein
Duales Studium Ökotrophologie
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Voraussetzung zur Teilnahme: Ausbildung kann angerechnet werden, ansonsten mind. Fachabitur
Wenn Dich insbesondere Themen wie Ernährung und Gesundheit interessieren, kannst Du Dir überlegen, dieses Wissen nach Deiner Ausbildung mit einem Studium noch zu vertiefen. Beachte aber, dass dieser Studiengang sehr viel Naturwissenschaften enthält. Fächer wie Biologie, Chemie und Physik sollten Dich deshalb interessieren. Du kannst anschließend bei großen Firmen arbeiten, z.B. in Produktionsstätten von Lebensmitteln. Dort kümmerst Du Dich um die Überwachung der Hygienestandards oder entwickelst neue Produkte.
Standorte: Alle Hochschulen und Unis
Geprüfte Fachkraft Dorfhelferin
Voraussetzung zur Teilnahme: mind. 1 Jahr Berufspraxis
Als Dorfhelferin kümmerst Du Dich um die Haushaltsführung und Familienbetreuung in ländlichen Gebieten. Die Pädagogik ist hier nochmals ein wichtiger Aspekt, da Du häufig Familien betreust. Arbeiten kannst Du bei ambulanten Diensten, in der Jugend- oder Altenhilfe oder in Privathaushalten.
Standorte: Kupferzell Pfaffenhofen Loccum
Fernlehrgänge
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Darüber hinaus gibt es noch Fernlehrgänge oder Seminare, womit Du Dich weiter spezialisieren kannst und noch mehr Qualifikationen erwirbst. Unter Kompass Fernlehrgänge findest Du staatlich zugelassene Fernlehrgänge wie den Hygienebeauftragten in sozialen Einrichtungen oder Qualitätsmanagement in der Hauswirtschaft.
Vorsicht bei Fernlehrgängen über z.B. die sgd oder ILS, die den Lehrgang Hasuwirtschafter/in anbieten.
sgd stimmt mir zwar auf Nachfrage zu, dass dieser Fernlehrgang überhaupt nicht mit der Ausbildung zur HauswirtschafterIn gleichzustellen ist. So bekam ich die Antwort, dieser Fernkurs eigne sich beispielsweise für ausgebildete Tagesmütter, die neben der Betreuung der Kinder auch im Haushalt mit tätig werden möchten. Das sgd-Zeugnis bescheinigt Ihre erlernten Inhalte und eignet sich hervorragend zur Vorlage beim Arbeitgeber.
Das ist soweit auch keine schlechte Idee, kritisch finde ich die Werbung im dazugehörigen Flyer, wo steht:
„hauswirtschaftliche Fachkräfte werden gesucht – sei es im Privathaushalt oder in größeren Einrichtungen. Das sgd-Zertifikat weist Sie als solche aus.„
Mit diesen Fernkursen kann man ergänzend oder zu privaten Zwecken hauswirtschaftlich dazulernen. Man sollte dies aber nicht nutzen, wenn man eine hauswirtschaftliche Fachkraft werden möchte. Zum Einen, weil man eine staatlich anerkannte HauswirtschafterIn nur mit der dualen Ausbildung wird und zum Anderen, weil man sich das umfangreiche Wissen nicht rein per Theorie aneignen kann. Die Hauswirtschaft ist extrem praxislastig.
Daher finde ich obiges Zitat sehr bedenklich. Warum mir das so wichtig ist? Weil viele Menschen die Ausbildung nicht kennen und nicht wissen, wieviel in der Ausbildung steckt. Durch solche Angebote wird suggeriert, dass jeder innerhalb weniger Monate eine solche Fachkraft werden kann und man gar keine dreijährige, wirklich anstrengende und umfangreiche Ausbildung machen muss.
Ein tolles Interview zum Thema findest Du hier!
Hast Du Interesse, Dich in der Hauswirtschaft fortzubilden oder hast Du dies bereits getan? Oder kennst Du noch weitere Standorte der Fortbildungen? Ab in die Kommentare!
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